Alternative Investments haben sich in Deutschland fest etabliert: Sie machen inzwischen durchschnittlich 30,3 Prozent der institutionellen Portfolios aus. Das zeigt der am Montag veröffentlichte „Investor Survey 2025“ des Bundesverbands Alternative Investments (BAI). Befragt wurden 107 institutionelle Investoren mit einem Gesamtvermögen von über 2,2 Billionen Euro sowie 147 BAI-Mitgliedsunternehmen.
Laut Studie verlieren Anleihen angesichts des gesunkenen Zinsniveaus an Attraktivität. Stattdessen rücken Aktien und alternative Anlageklassen wie Infrastruktur, Private Equity und Private Debt stärker in den Fokus. Besonders für Infrastrukturprojekte erwartet der Verband im kommenden Jahr erhebliche Mittelzuflüsse. Viele Asset Manager bauen derzeit spezialisierte Teams auf, um Investoren aus der DACH-Region den Zugang zu dieser Anlageklasse zu erleichtern.
Bei Private Equity zeigen sich institutionelle Anleger zunehmend zufrieden. Auch Private Debt bleibt gefragt, wobei viele Investoren ihre Allokation um spezialisierte Kreditstrategien erweitern. Zurückhaltender agieren die Anleger dagegen im Immobiliensektor: Trotz einer leichten Markterholung planen viele, ihre Real-Estate-Allokation weiter zu reduzieren.
BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer sieht in den Ergebnissen auch klare regulatorische Signale: Investoren wünschten sich „eine vereinfachte und harmonisierte Aufsicht, insbesondere beim Reporting“, lehnten jedoch eine Zentralisierung unter der europäischen Finanzaufsicht ESMA ab. Zugleich steige das Interesse am europäischen Fondsrahmen ELTIF, so Dornseifer.
Dr. Philipp Bunnenberg, Head of Alternative Markets beim BAI, sieht deutsche institutionelle Portfolios langfristig gut aufgestellt:
„Von der fortschreitenden Diversifizierung werden Manager profitieren, die Investoren Zugang zu einstigen Nischen wie Credit Specialties, ILS und Naturkapital bieten können.“
