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Bluebay: Inflation – Kellner-Stundensätze liegen zum Teil bei 60 US-Dollar

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Viele Marktteilnehmer gehen weiterhin davon aus, dass es sich bei dem Zuwachs des US-Gesamtinflationsindex auf 6,2 Prozent um eine vorübergehende Anomalie handeln müsse, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, in einem aktuellen Marktkommentar.  Er ruft zu Umsicht und Vorsicht auf: „Wir halten diese Einschätzung schlichtweg für falsch.“

In den USA erreichte die Kerninflationsrate mit 4,6 Prozent einen neuen Höchststand und die Gesamtinflation kletterte auf 6,2 Prozent. Die Renditen von US-Staatsanleihen zogen daraufhin an, blieben in den vergangenen Tagen jedoch wenig verändert. Dowding: „Wir können uns leicht vorstellen, dass die Preise in den kommenden Monaten stetig steigen, da unverändert negative Realzinsen bedeuten, dass die Geldpolitik lockerer wird, auch wenn die Fed ihre QE-Käufe allmählich zurückfährt. Unser Eindruck: Viele Marktteilnehmer haben schon so lange keine Inflation mehr erlebt, dass sie davon ausgehen, es müsse sich um eine vorübergehende Anomalie handeln. Wir halten diese Einschätzung schlichtweg für falsch.“

Je länger die Inflation hoch bleibt, desto mehr verfestige sich die Forderung der Arbeitnehmer nach höheren Löhnen. Auch den Unternehmen komme es oft nicht ungelegen, wenn sie Preisdruck ausüben und höhere Preise an die Verbraucher weitergeben können. Deren Bilanzen sind gesund und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass die Inflation derzeit zu einer Verlangsamung der Nachfrage führt. Im Gegenteil: Da sich eine Vielzahl von Arbeitnehmern aus dem Erwerbsleben zurückgezogen hat, sind viele Unternehmen nicht in der Lage, alle von ihnen benötigten Arbeitskräfte einzustellen.

„Ein ehemaliger US-Politiker teilte uns diese Woche mit, dass die Stundensätze für Kellner in seinem Lieblingsrestaurant in Vail, Colorado, inzwischen bei über 60 US-Dollar liegen. In Gesprächen mit Unternehmen hat er erfahren, dass sie dort Preiserhöhungen im Jahr 2021 nur relativ zögerlich auf den Weg brachten, für 2022 aber größere Erhöhungen planen, um die gestiegenen Kosten weiterzureichen“, so Dowding.

Die höhere Inflation ist nicht nur ein US-Phänomen. Die PPI-Preise in China seien im vergangenen Jahr um 13,5 Prozent gestiegen. Auch eine Reihe von Schwellenländern meldete weitere Preissteigerungen im Zusammenhang mit deutlich erhöhten Energiepreisen.

„In den USA ist derweil zu beobachten, dass die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt. Und die Ausgabenpolitik der US-Regierung könnte die Teuerung weiter anheizen: Steigt die Inflation, ist die Versuchung groß, viel Geld rasch auszugeben, da es buchstäblich ein Loch in die Tasche brennt, wenn die Realzinsen negativ rentieren.

Ärmere Bevölkerungsschichten sind stets die Leidtragenden von hoher Inflation – doch der zunehmende Preisauftrieb könnte ironischerweise diejenigen, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, zur Rückkehr auf den Arbeitsmarkt bewegen“, schreibt Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per 31. Juli 2021 mehr als 79 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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